Das Eine-Person-Orchester & das Album

Berlin, Sommer 1999. Ein bekannter kanadischer Zirkus tourt auch in Berlin. Eine kanadische Freundin lädt Debik zur Vorstellung ein. An diesem Abend ändert sich für Debik musikalisch alles. Die Show liefert eine Symbiose aus Formen, Farben, Schauspiel und einem ikonischen New Age Soundtrack. Die gleiche Botschaft auf allen Kanälen – für den Synästheten Debik eine perfekte Show. Fazit: Gefühle und Bilder komponieren ihren Soundtrack ganz von allein, man muss ihnen nur den Raum öffnen.
Debik beginnt noch im gleichen Jahr, innere Bilder durch eigene Kompositionen in Musik zu wandeln, aber das Studium (Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Nachrichtentechnik und Signalverarbeitung, sowie Linguistik (allgemeine Sprachwissenschaft) an der Technischen Universität Berlin) und der Zwang, Geld zu verdienen, bremsen.
Nach dieser Ouvertüre nutzt er die große Pause, vielerorts hinter die Kulissen zu blicken. Debik ist überzeugt: Es kommt nicht darauf an, bei welchen großen Namen Musiker studiert haben, wie gut sie spielen oder wie echt ihre Geschichte ist. Es kommt nur darauf an, dem Publikum eine großartige Show zu liefern.
Zu Musik und Noten hat er eine ganz besondere Einstellung:
„Noten sind nur der unverbindliche Serviervorschlag des Herstellers, wie er meint, dass sein Werk gespielt werden soll.“
Debik gelingt es damit, sich aus einer „Man macht das so“-Ideologie seiner Kindheit zu befreien und Herkömmliches durch disruptive Produktionsmethoden zu ersetzen. Der Traum, andere Menschen mit farbenfrohen, unterhaltsamen Bühnen- und Musikproduktionen zu begeistern, lebt wieder.